Rund 60 Mitglieder und Besucher kamen am Mittwoch, 13.07.2022 zur Hauptversammlung der BürgerEnergie Bachgau eG in das Pfarrheim am Dellweg in Großostheim.
Vorstandsvorsitzender Thomas Böhrer konnte nach zwei Jahren Corona-Zwangspause endlich wieder zu einer Präsenzveranstaltung im Kreise der Genossenschaftsmitglieder begrüßen und freute sich auf einen regen Meinungsaustausch. Wie Thomas Böhrer ausführte blickt die Genossenschaft auf ein solides Geschäftsjahr 2021 zurück. Die Mitgliederzahl der Energiegenossenschaft stieg leicht auf 262 Mitglieder an.
Beim Resümee des abgelaufenen Geschäftsjahres schaute Thomas Böhrer auch kurz auf die kleinen Ausfälle bestehender Anlagen und betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit der vorhandenen Versicherungsdeckung für solche Ausnahmefälle. Diese bewährte sich in 2021, da sowohl das BHKW in der Schule am Dellweg als auch die Photovoltaikanlage auf dem Wasserwerk aufgrund technischer Defekte zeitweise ausgefallen waren. Die restlichen bestehenden Anlagen der BürgerEnergie Bachgau eG laufen zur vollsten Zufriedenheit.
Beim Blick in die Zukunft gab sich Thomas Böhrer deutlich optimistischer, da einige Hürden für weitere sinnvolle Projekte zu bröckeln beginnen. So soll das Funkfeuer Charly der deutschen Flugsicherung im Jahr 2023 digitalisiert werden, somit wäre die Errichtung von Windkraftanlagen im Bachgau durchaus möglich. Erste Sondierungsgespräche mit den Bachgaugemeinden sind auch bereits erfolgt, die BürgerEnergie Bachgau eG wird hier auf jeden Fall weiter am Ball bleiben. Ebenso könnten weitere PV-Dachanlagen sowie Freiflächen- oder sogar schwimmende PV-Anlagen zukünftig immer besser realisierbar sein da durch die momentanen Krisen ein deutliches Umdenken bei der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen zu erwarten ist. Gleiches gilt für eine hoffentlich baldige Novellierung des Mieterstrommodells sowie möglicher Bürgerstromvorhaben.
Finanzvorstand Georg Vöhringer bekräftigte dass die Genossenschaft weiterhin finanziell auf soliden Beinen steht. Der Unternehmensumsatz stieg auf knapp 70 Tsd. Euro, daraus resultierte ein Jahresüberschuss von rund 22 Tsd. Euro.Von den anwesenden Mitgliedern wurde der vorgestellte Jahresabschluss abgesegnet, der Überschuss fließt in die Rücklagen.
Vorstand Andreas Lieb stellte in seiner Ansprache die zur Zeit laufenden Anlagen mit bisher erwirtschafteten Ertrag vor und errechnete den dadurch vermiedenen Ausstoß an CO2. Dies verdeutlichte dass selbst kleine regionale Projekte einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.
Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat galt es, aufgrund der Corona-Pause, das komplette Gremium neu zu wählen. Auf eigenen Wunsch schieden Martina Rollmann, Rudolf Welzbacher und Jürgen Kunkel aus dem Gremium des Aufsichtsrates aus. Genossenschaftsvorsitzender Thomas Böhrer bedankte sich bei allen für die langjährige Mitarbeit zum Wohle der Energiegenossenschaft. Für die vakanten Stellen wurden Roland Schuler, Alexander Müller und Bertram Peter als neue Aufsichtsräte gewählt. Die restlichen Aufsichtsräte traten wieder zur Wahl an und wurden mit großer Mehrheit in ihrem Amt bestätigt. Ebenso die drei Vorstände, Thomas Böhrer, Georg Vöhringer und Andreas Lieb, welche es bei den satzungsgemäßen Vorstandsneuwahlen neu zu wählen galt.
Die angekündigte offene Diskussion zur weiteren geschäftlichen Betätigung der BürgerEnergie Bachgau eG sowie zu den Erwartungen der Mitglieder ergab eine deutliche Beauftragung aus den Reihen der Genossen zur Förderung der Energiegewinnung aus Windkraft in unserer Region. Ebenso kann die Geschäftstätigkeit durchaus auf sinnvolle Projekte mit Privatunternehmen ausgedehnt werden, auch wenn hier das finanzielle Risiko etwas höher ausfallen sollte. Ganz deutlich spiegelte sich die Meinung der anwesenden Genossenschaftsmitglieder wieder, der zügige Ausbau der erneuerbaren Energien muss an erster Stelle stehen, nicht der finanzielle Verdienst. Dies ist eine Verpflichtung an zukünftige Generationen.
Zum Abschluss des Abends bedankte sich Thomas Böhrer bei allen anwesenden Mitgliedern und Gästen und warb an dieser Stelle um aktive Teilhabe in der Genossenschaft, um auch in Zukunft frei werdende Stellen in den Gremien mit engagierten Genossen besetzen zu können.